Zitate von Roboterprogrammierern und Leuten, die mit solchen zu tun hatten...

  • gerade eben ein Kunde zu mir: Ich hab einen Namen für den Roboter
    Ich: ja OK, welchen denn?
    Kunde: Fuchur
    Ich: schön, warum das?
    Kunde: na der Drache von der unendlichen Geschichte :waffen100:

    Menschen brauchen Roboter, aber auch Roboter brauchen Menschen.

    Roboter sichern die Arbeitsplätze und den Fortschritt der Industrieländer, da sie kostengünstig und qualitativ hochwertig produzieren.

    Ohne Automatisierung mit Robotern werden unsere Produkte in Billiglohnländern hergestellt.

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  • Bauleiter: "Der Roboter hat den Schutzzaun umgenietet. Der steht jetzt schräg!"


    Ich: "Das ist keine Fehlfunktion. Das Safe XML vom Offliner hat den Safebereich am Boden 30cm enger gemacht als oben. Der Robby dachte also, der Platz wäre da."


    Bauleiter: <<grübelt heute noch>>

    Weniger als 100% wird nicht akzeptiert :)

  • Diese Jugend... oder "Was ist ein Wort wert"


    vor einiger Zeit ein Anruf:

    Baustellenleiter (ein "alter Hase"): ..."Und wir brauchen den Kollegen XXX aus der Bildverarbeitung."...

    Ich: "Ok, ich schau mal und red mal mit dem. Ich tu mein Bestes."

    Er: ..."Na dann is ja alles klar. Bis dann."


    Ich den Bildverarbeiter angesprochen, der sagt zu, alles fertig, denkt man. Läuft... So ist man es gewohnt. Ein Mann, ein Wort....


    ...


    Kommt auf einmal ne Mail mit riesigem Empfängerkreis von einer jungen Dame, Mechaniker, ziemlich schlau... die als stv. Baustellenleiter dort ist.


    "Sehr geehrter Herr...

    ...bitte bestätigen Sie den Einsatz von Herrn YYY, Bildverarbeitung...."


    ich zurückgeschrieben: ..."Ich bestätige, dass ich mit meinem Chef gesprochen habe und dass er zugesagt hat, sich darum zu bemühen, dass Dienstag ein Kollege zur Unterstützung kommen soll.


    Sag mal, seit wann reicht mein WORT nicht mehr? Wo sind wir denn hier?"


    Sie: ..."Seit dem wir im 21. Jahrhundert sind und ich schon von genug Menschen zusagen bekommen habe und diese nicht eingehalten wurden. ;)

    Deinen Chef habe ich ja genau deswegen mit in die E-Mail genommen"...


    Ich: "21. Jahrhundert?

    achso...

    ...aber doch schon fast 20 Jahre lang, oder?

    Nunja, ich halte dennoch nichts von riesigen Mailverteilern. Die ärgern mich nur und verursachen Leuten unnötige Kopfschmerzen.


    Ich gebe Kollegen ein Wort.

    Und wenn das nichts mehr gelten soll, nun, dann bin ich halt "altmodisch", "traditionell" oder einfach nur aus dem vorigen Jahrtausend.


    Ich denke aber, dass die älteren Baustellenleute mehr auf mein Wort geben, als auf 10 Mails.


    Wir reden nochmal beim Kaffee hier in der Halle über Vertrauen und Worte, wenn Du möchtest.


    Viel Spaß noch beim drüber Nachdenken"...


    Seitdem herrscht Stille....


    Natürlich war der Bildverarbeiter pünktlich, meldete sich bei dem Baustellenleiter und löste die Probleme in wenigen Minuten.



    Ich finde es schade, wenn die jungen Hüpfer nicht verstehen, dass gerade die Leute, die Jahrzehnte gemeinsam auf Baustelle waren eine viel ehrlichere Kommunikation nutzen. Wenn so ein "Alter" sagt, dass es gemacht wird, ist das einfach so. Da kann man sich normalerweise drauf verlassen, auch ohne Mail und Kopien an Chef, Chefchef und Oberchef.

    Wenn so einer grunzt und mit dem Kopf nickt, kann man das Thema vergessen, weil es so gut wie erledigt ist.


    ....aber das scheint der Nachwuchs nicht zu kennen... Schade drum.

    Wolfram (Cat) Henkel

    never forget Asimov's Laws at the programming of robots...

    "Safety is an integral part of function. No safety, no production. I don't buy a car without brakes."


    Messages und Mails mit Anfragen wie "Wie geht das..." werden nicht beantwortet.

    Diese Fragen und die Antworten interessieren jeden hier im Forum.


    Messages and Mails with questions like "how to do..." will not be answered.

    These questions and the answers are interesting for everyone here in the forum.

  • "Der Roboter hat nicht das gemacht, was er machen soll!"


    Passiert vor etwa drei Jahren bei einem Gro0ßkunden in UK. Lange Fertigungsstraße mit einer Roboterstation, die Bohren und Nieten soll. War damals noch relativ frisch im Bereich Inbetriebnahme und Roboterprogrammierung. Es war Freitagabends, ich hatte nur ein kleines Softwareupdate, was ca. 30 Minuten Arbeit gewesen wäre. Letzte Schicht endete Freitagabend gegen 23:45, danach waren ein paar unserer englischen Kollegen dabei, den Roboter sauber zu machen. Diese Kollegen hatten wenig bis gar keine Erfahrung mit Robotern, sind aber von deren Vorgesetzten als fähig erachtet worden, besagte Roboter zu bedienen.. MIT Serviceschlüssel.


    Ich habe also schön ausschlafen wollen Samstagmorgen, auf einmal klingelt um halb 7 das Telefon. Kollege von der Baustelle:" Letzte Nacht ist n Crash gefahren worden, sieht ziemlich übel aus. Kannst du herkommen und das klären?"


    Höh? Crash? Letzte Nacht war doch nur Aufräumen angesagt.


    Ich also aufgestanden, hingefahren und mir das Ganze angesehen. Ich habe noch nie so einen verdrehten Roboter gesehen. Ich also zuerst die Kollegen herangezogen, die nachts geputzt hatten.


    "Wir wissen nicht, was passiert."

    "Der Roboter ist auf einmal so komisch verfahren."

    "Wir haben alles so gemacht wie immer."


    Was die Jungs vergessen hatten war, dass wir natürlich eine komplette Arbeits- und Maschinenraumüberwachung haben. Ich mir also die Videos der letzten Nacht angesehen.


    Anstelle mit der Arbeitsbühne für manuelle Arbeiten zum Endeffektor hochzufahren, haben die Kollegen den Robbi in die Serviceposition gefahren und anschließend im manuellen Modus den Roboter in Y1 runtergefahren, damit sie so drankamen. Alles schön und gut. Sie hatten alles sauber gemacht und fertig.


    Anstatt den Roboter wieder manuell in Y1 hochzufahren, haben sie sich jedoch gedacht "Ach komm, lass uns in die Homeposition fahren. Das geht schneller!"


    Was passierte, war natürlich nichts. Die Bewegung war aus guten Gründen verriegelt. Also haben die beiden Intelligenzbestien den Roboter in Servicemode geschaltet und sind dann in die Homeposition gefahren. Haben alle Sicherheitsmeldungen weggeklickt und dann bei voll aufgedrehtem Vorschub auf Start gedrückt. BAMM. Der Roboter dreht sich in die Homeposition, aber auf Grund der niedrigen Y1-Achse kracht er mit voller Wucht in den Testblechhalter, beschädigt mehrere Motorkabel am Endeffektor sowie zwei Sensor/Aktor-Boxen. Video Ende.


    Aus 30 Minuten entspannter Updates (liefen schon auf 2 weiteren Robbis) wurden dann an einem Samstag 8h Arbeit.

  • "Der Roboter fährt selbstständig!"

    "Ich weiß nicht was los ist, aber wenn ich auf Start drücke, fährt der Roboter erst nach 5 Sekunden los."

    "Wenn ich auf Stopp drücke, fährt der Roboter noch 5 Sekunden weiter, selbst wenn der Vorschub auf 0% ist."


    Das kommt davon, wenn der Bediener nur auf die Bildschirme der Arbeitsraumüberwachung guckt, wo er vor dem Frühstück sich einen Bohrvorgang nochmal angesehen hat, anstatt zum Roboter selbst zu gucken.


    Auf den Bildschirmen war ein 5 Sekunden Delay, weil er den nicht wieder vernünftig zurückgestellt hatte. Produktionsmanager beim Kunden wollte die Steuerung schon für beschädigt erklären und einen meiner Kollegen aus Deutschland einfliegen lassen. :wallbash:

  • Gestern beim einteachen... Ich stand in der Zelle, mein Konstrukteur hat von der anderen Seite geschaut und mich dirigiert..

    Er: "Scheisse, der is zu kurz!"

    Hübsche Produktionshelferin im vorbeigehen: "Solang er schön fleischig ist....."

  • Ich bin 26 und damit für die meisten "erfahrenen" SPS Kollegen viel zu jung und unerfahren.

    Hatte eine sehr kleine Baustelle mit einem Roboter.

    Der Kunde hat keine eigenen Roboterprogrammierer - aber eigene Beckhoff SPS Programmierer.


    Da alles so zu programmieren, dass der Roboter nur noch Jobnummern bekommt und so die richtigen Programme verfährt zu viel Arbeit ist, hat im Endeffekt der Roboter die komplette Logik übernommen. - Die einzelnen Anlagenteile haben praktisch nicht untereinander kommuniziert.


    So weit so gut:


    Die Anlage lief über einige Testteile sehr zuverlässig und ich habe mit dem Kollegen sämtliche Sonderfälle durchgespielt.


    Da "die Stunden so überteuert" sind, musste ich nach der Inbetriebnahme - ohne auch nur einen Tag Produktionsbegleitung - abreisen.


    Ca. 2 Wochen später der Anruf:



    SPS: "Der Roboter ist crash gefahren. Da hast du irgendeinen Mist programmiert!"


    Ich: "Was ist denn genau passiert?"


    SPS: "Bei der Vorführung für den Kunden ist der Robi ständig wegen dem Interlock Signal stehen geblieben. Das sah richtig doof aus, weshalb ich den Interlock SPS seitig immer auf TRUE gesetzt habe."


    Ich: "..... Und was ist dann passiert?"


    SPS: "Die Tür ging nicht schnell genug auf und der Roboter hat mit der Stimmgabel wie ein Dosenöffner eingestochen!"


    Ich: "Aber um das zu verhindern wäre doch genau dieses Signal da gewesen!?"


    SPS: "Ja, aber der Sensor, der die Tür in der "Offen" Position abfragt hat ständig geflackert."


    Ich: "..."


    SPS: "Ich habs grad selber verstanden. Ich meld mich bei deinem Projektleiter"

    Einmal editiert, zuletzt von MMBotti ()

  • Kann ich was erzählen (schon länger her - RCM3)

    Aufgabe:

    Schweißzelle beim Kunden (600 km entfernt) in Betrieb nehmen und entsprechend einweisen.


    Mein Kollege (Schweißfachingenieur) und ich (Programmierung und Elektriker) reisen an.

    Der Anlagenverantwortliche vor Ort ist im Urlaub.


    Sein Stellvertreter hat uns in allen Belangen voll unterstützt und nach einigen Stunden waren wir mit der Inbetriebnahme und der kurzen Einweisung mit dem Stellvertreter fertig.


    Anlage abgenommen und zurück nach Hause.


    Einige Wochen später Anruf vom Kunden: Schweißen funktioniert nicht: Roboter fährt Bahn ab, nix schweißen!


    Da Problem unklar (telefonische Unterstützung von Kundenseite gleich null) mein Kollege und ich wieder 600 km zu Kunden. Der Anlagenverantwortliche da.


    Überprüfung:

    Roboter fährt Bahn ab, schweißt aber nicht!

    Peripherie - alle Kabel gesteckt, keine verbogenen Pins

    Roboterprogramm ausgedruckt. Zwei Seiten weniger


    Alle Befehle zum Ansteuern des Schweißgleichrichter fehlten!


    Antwort des Kunden:

    Alle Befehle, die ich nicht kenne, brauche ich nicht (aber die Schweißsteuerung).


    Rückreise war angenehm: schönes Wetter und kein Stau

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