Referenztest

  • Wir nehmen gerade einen KR500 incl. Zusatzachse(rotatorisch - RobRootKinematik) in Betrieb. System ist mit SafeOperation ausgestattet.
    Jetzt haben wir ab und zu das Problem, dass der Referenztest fehl schlägt, weil der Roboter(offensichtlich ist es die Zusatzachse) nicht richtig steht.
    Wir haben natürlich beim ersten mal, als dies passiert ist, die Justage geprüft - war einwandfrei.
    Das Getriebe bzw. die Verzahnung für die Zusatzachse ist "spielfrei" gefertigt.
    Hat jemand schon etwas ähnliches beobachtet. Der Fehler kann bis zu 10mm betragen, wobei der Abstand auf einer Kreisbahn liegt - deshalb ist der Grund offensichtlich in der Zusatzachse zu finden - die Position in "Z-Richtung - WORLD" passt immer perfekt.
    Beim Referenztest sollte doch die Wiederholgenauigkeit ausschlaggebend sein? Der Antrieb ist ebenfalls ein KUKA Motor mit Cyclogetriebe!

  • Schritt für Schritt zum Roboterprofi!
  • Hallo,


    ich vermute mal der Roboter steht nicht ganz "gerade" auf der Zusatzachse. Habt ihr mal eine Zusatzachsvermessung durchgeführt und die daraus resultierende Position des Roboters auf der Zusatzachse in die Maschinendaten eingetragen?


    Gruß
    Fubini

  • Hallo,


    ja wir haben die Achse vermessen lassen, weil die Fertigung etwas "schlampig - chinesisch" war.


    Eigentlich sollte es doch egal sein, ob die Werte exakt sind - der Punkt beim Referenztest wird ja wiederholgenau und nicht absolutgenau angefahren - oder?

  • Servus


    Kann das sein das du die Zusatzachse bei der Referenzfahrt mit einer E6Pos erstmal auf Position bringen musst??? Ist die Zusatzachse ein Greifer? womit ich fragen will das die Referenzposition nur im geöffneten Zustand angefahren werden sollte!?!?!?!!?


    2. Möglichkeit
    Ich weis jetzt nicht genau da ich noch nie eine zusätzliche externe Achse an einem Roboter hatte, aber kann man die eventuel bei der refernzfahrt sogar vernachlässigen da Sie keine Personen gefährtung darstellt. Das würde ich sagen kommt natürlich ganz darauf an was man damit macht bzw. wo die rumfährt.


    Gruß
    Sebbi

  • Der Roboter steht selbst auf der Achse (wie lineare Zusatzachse - nur rotatorisch eben)
    Die Achse hat vom Drehtpunkt zum Drehpunkt A1 einen Abstand von 2.75m.
    Die Punkte haben wir ganz normal mit Inlineformularen geteacht - also nichts aufregendes.
    Wir untersuchen gerade nebenbei, ob sich die STAKO wo das Zeugs steht etwas verschiebt, weil ja bei uns Dinge mit bis zu 250T vorbeifahren!!

  • Hallo,


    Prinzip der Referenzfahrt:


    Fährst eine ganz normale E6Pos an (Genauhalt) am Schalter an.
    Wenn Du da stehst, geht der SafeTeil schauen und vergleicht die Ist-Position mit der soll in Safekonfiguration.
    Wenn dies passt, schaut er auf den Schalter. Liefert der richtigen Pegelstand, ist Referenzfahrt ok.



    Gründe, wieso Du mit der Zusatzachse falsch stehen kannst:
    - Madas, inPos Kriterium sehr gross gewählt für die Zusatzachse
    - geteachte Position bezieht sich auf eine Base / Tool, dass verändert wird aus Prog.
    Kannst Du sehr einfach überprüfen, wenn Du Istposition vergleichst im selben Koordinatensystem zu Pos in Safekonfiguration.
    - Mechanischer Versatz (Justageprüfung)


    Passen die restzlichen Positionen im Programm?


    Gruss SJX

    Manche Maenner bemuehen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitaetstheorie.

  • Hi,


    meiner Meinung nach kann man einzelne Achsen, auch aus der Überwachung rausnehmen, so dass man nur die relevanten Achsen überprüft, und wenn die Position am Messtaster einwandfrei erreicht wird und Achse 1-6 im Safe passt, dann sollte auch die E1 passen.


    mfg


    RK


    P.S. Wenn der Test mal wieder fehlschlägt, kann man in der Safe-Konfigurationsseite sehen, welche Achse "daneben" ist.

    Einmal editiert, zuletzt von RoboKopp ()

  • OK, leider muss die E1 auch "Safe" sein - ist ein synchrone Zusatzachse, dh
    unser Roboter hat 7 Achsen die sich gleichzeitig bewegen.
    Das Problem ist, dass der Roboter somit falsch positioniert wird und wir unsere Punkte natürlich
    falsch anfahren. Der Roboter macht dann eine optische Vermessung mit einem Stereokamerasystem.
    Leider wissen wir dann nicht, ob der Roboter falsch steht, oder ob sich das Objekt verschoben hat.!!!!

  • Wenn du den Referenzpunkt mit dem Inlineformular für PTP teachst muss der Roboter da immer hinfahren.
    Ist der Punkt geteacht, muss man ihn dann auch im Safemenü abteachen. Dieser wird achsspezifisch abgespeichert. Base und Tool hiermit egal.


    Jetzt kannst du mal öfters den Punkt anfahren und jedesmal muss am Referenztaster die 2 Lämpchen leuchten.
    Wenn sie das nicht tun, könnte sich etwas mechanisch verschoben haben.


    Du sagst, dass der Roboter somit falsch positioniert wird.
    Wie passiert das denn? Woher bekommt er denn seine Positionen die er anfahren soll und somit "falsch" steht.
    So ganz versteh ich das noch nicht.

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  • Genau dies ist unser Problem - wir verstehen es auch nicht.
    Wir machen einfach jeden Morgen den Referenztest.
    Mal passt die Position mal nicht - das kann doch nicht sein, wenn an der Mechanik alles gleich bleibt!?!?!?

  • Wenn du den Referenztest über eine Schleife ca. 20 mal anfährst, kommt er dann 20 mal hin?
    Wenn ja, sollte ja alles passen. Wenn es dann am nächsten Tag nicht mehr geht hat sich da was verändert? Temperatur irgendwie anders, dass sich was verzieht?
    Hat die 7te Achse irgendwie Schlupf, da wie du beschrieben hast die Problemachse ist.
    Wenn ein Problem auftritt, welchen Wert hat die 7te Achse? Den gleichen wie im Gut-Fall?

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  • Hi,


    schon mal probiert, den Punkt LIN anzufahren und das mit Tool & Base = Null?
    Oder mal ne andere Position näher am Roboter probiert, vllt steht der Taster ja "recht weit weg". Die Safepos muss aber mindestens 5 Grad von der Achsnull weg sein.


    Oder die geteachte Pos im Programm mal als Achspos programmieren und nicht kartesisch?


    RK

  • Gestern wars wieder mal soweit, dass die Abweichung an den Werkzeugablagen "zu hören" war.
    Darauf hin hatten wir den Referenztest wieder durchgeführt -> der Abstand vom ursprünglich geteachten Punkt war ca. 10mm.
    Nach geprüfter Justage stellten wir fest, dass die E1 eine Abweichung von 0.09° hatte -> Nach Korrektur passten die Referenzpositon und die Werkzeugablagen wieder perfekt.


    Nach ca. einer Stunde teachen und ein paar mal Schutzraumverletzungen -STOP0, war die E1 wieder falsch. Nur diesmal ca. 0.04° in die andere Richtung.


    Unsere E1 ist mit KUKA Motor(Evolventenverzahnung) angetrieben. Dann ein Cyclogetriebe und ein Antriebsritzel mit Verzahnungsqualität 5/6 - also spielfrei. Die gesamte Übersetzung ist 8092/10.


    Die 0.09° entsprechen ca. 3000 Resolverinkremente - dies entspricht ca. einer 3/4 Umdrehung der Antriebs.


    Wie kann dies sein??

  • Maschinendaten:
    $IN_POS_MA[7]


    Was steht denn bei dir da drin?


    Das ist das Fenster in dem die Achse stehen darf.
    Wenn bei dir 0.2 drin steht darf die Achse 0.09 falsch stehen.


    Leg mal die Madas in den Anhang bitte.

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  • so, hab jetzt mal selbst in die MADA rein geschaut.
    bei IN_POS_MA[7] steht 0.1; IN_POS_CAR=0.1


    heisst dies, dass alle Achsen 0.1° falsch stehen dürfen, aber wenn die Kartesische Position trotzdem auf 0.1mm passt, ist es dem System auch recht!?!?
    lt. KUKA regelt die KRC im 0.001° Bereich, warum erlaubt man dann 0.1°??



    REAL $IN_POS_CAR=0.100000001 ;KARTESISCHES POSITIONIERFENSTER (TRANSLATIONSSTEIL) [MM]
    REAL $IN_POS_ORI=0.100000001 ;KARTESISCHES POSITIONIERFENSTER (ORIENTIERUNGSTEIL) [DEG]
    REAL $IN_POS_MA[12] ;POSITIONIERFENSTER ACHSE[I] (I=1:A1,I=7:E1) [MM,GRAD]
    $IN_POS_MA[1]=0.100000001
    $IN_POS_MA[2]=0.100000001
    $IN_POS_MA[3]=0.100000001
    $IN_POS_MA[4]=0.100000001
    $IN_POS_MA[5]=0.100000001
    $IN_POS_MA[6]=0.100000001
    $IN_POS_MA[7]=0.100000001
    $IN_POS_MA[8]=0.100000001

  • Hallo,


    Wie du schon sagst handelt es sich bei der Angabe von 0.001° um eine Angabe die sich auf den Regler in den Antrieben bezieht. Neben dem Regler gibt es aber auch noch den Interpolator in der Steuerung der auf IN_POS_MA/CAR schaut:


    $IN_POS_MA/CAR geben in der Steuerung an wann aufgehört wird Sollwerte an die Antriebstechnik zu schicken und auf den nächsten Bewegungssatz zu wechseln. D.h. also falls das Positionierfenster erreicht ist, sagt der Interpolator der Steuerung, dass der Zielpunkt erreicht ist. Das heisst aber noch nicht, dass der Roboter dann schon stehen bleibt. Der Regler ist ja weiterhin aktiv und zieht einen das letzte kleine Stück auf die eigentliche "wahre" Zielposition der Bewegung. Je kleiner das Positionierfenster gewählt wird umso länger bleibt also der Interpolator aktiv und das positionieren dauert länger. Um also insbesondere bei Genauhalt, d.h. nicht überschliffenen Bewegungen, Zeit zu sparen ist es eher günstig ein größeres Positionierfenster zu wählen. Will man aber möglichst exakt positionieren muss man nach Erreichen der Zielposition durch den Interpolator noch etwas warten bis der Regler einen auf die "wahre" Zielposition gezogen hat.


    Auf jeden Fall wäre es aber mal einen Versuch Wert das Positionierfenster deiner Problemachse testweise zu verkleinern. Ferner spielt dann auch das Verhalten der Achse bzw. die Parametrierung des Reglers dieser Achse eine Rolle:
    Sollte z.B. die Bremse der Problemachse einfallen (siehe $BRK_DEL_EX=200 ms, zu kurz?) bevor der Regler einen auf den "wahren" Zielpunkt der Bewegung gezogen hat könnte ich mir vorstellen, dass es zu dem von dir beschriebenen Verhalten kommt. Auch sollte man nochmal die Reglerparameter in den Maschinendaten anschauen insbesondere die Parameter die die Positionsverstärkung im Regler beschreiben (welche das sind weiss ich jetzt auswendig leider nicht, ich kann aber nächste Woche im Büro mal nachschauen).


    Gruß
    Fubini

    Einmal editiert, zuletzt von fubini ()

  • Hurra,


    wir haben zumindest eine Ursache gefunden für die Fehlstellungen.
    Leider ist es ein mechanisches Problem und nicht steuerungstechnich zu beheben ;)
    Wir haben bemerkt, dass sich das Getriebe minimal verdreht. Anscheinend wurden zur Befestigung keine Passchrauben bzw. Passstifte verschwendet. Darum kann sich das Getriebe innerhalb der Differenz zwischen Bohrungsdurchmesser und Befestigungsschrauben verdrehen.
    Somit läßt sich auch erklären, warum es zur Fehlstellungen in beide Richtungen kommt und warum es nie mehr wurden.
    Werden jetzt mal die Mechanikprobleme beheben und schauen was dann passiert!!

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