Kuka Fräsen: Tausende PTPs in eine *.src Datei?

  • Hallo Allerseits!


    Wir verwenden auf der Universität unseren KUKA KR-60HA vor allem zum Fräsen von großformatigen Freiformflächen, was eigentlich ganz gut klappt.
    Der Workflow geht von HyperMILL zu CAMRob/KUKASim und dann zum Roboter, je nach Bedarf schreiben wir den G-Code auch selbst und füttern ihn dann an CAMRob. Aus mehreren Gründen würden wir nun gerne CAMRob umgehen und die Koordinaten nicht als G-Code rausschreiben sondern gleich in ein Format mit dem der Roboter umgehen kann.
    Die - etwas magere - KUKA Doku die wir zur Verfügung haben lässt den Schluss zu, dass man die Punkte einfach als PTP Movements in die *.src Datei schreiben kann, à la


    PTP {POS:X 1025,Y 0,Z 1480,A 0,B 90,C 0,S ’B 010’,T ’B 000010’}


    KUKA CAMRob erzeugt da jedoch eine andere Struktur, die *.src Datei verweist jeweils auf einzelne Jobs im *.bin Format.
    Bei komplexeren Jobs kommen ja leicht viele 1000 Punkte zusammen - kratzt man dann an den Limits einer *.src Datei und muss deshalb die *.bin Datei verwenden?


    Ausserdem war es mir leider auch mit diversen Hex-Editoren nicht möglich die binäre Datei in ein lesbares (und nachbaubares) Format zu brigen.


    Der langen Rede kurzer Sinn:


    Ist es möglich - und vernüftig - dem Roboter einige 1000 PTPs in die *.src Datei zu schreiben?


    Wenn nicht: Nach welchem Muster sind die *.bin Dateien von CAMRob aufgebaut, sodass man sie nachbauen kann?


    Eine Beispiels-*.bin Datei habe ich gezippt meinem Post beigelegt!


    ... das Durchlesen des Forums hat mir gezeigt dass wir mit unserem KUKA nur einen winzigen Teil der Möglichkeiten nutzen - ich hoffe meine Frage ist leicht zu beantworten & bin euch für eine Antwort jetzt schon dankbar!


    Beste Grüße,


    Johannes

  • Schritt für Schritt zum Roboterprofi!
  • Hallo,
    also ich habe schon 'ein Programm' geschrieben, in
    dem bis zu 20000 Punkte verwaltet werden.


    Da dort die Punkte erst zur Laufzeit ermittelt werden sind sie
    in mehreren zugehörigen .DAT-Files abgelegt.


    Es gibt Beschränkungen der Dateigrössen, dazu gibt es hier
    im Forum auch schon das eine oder andere zu lesen.


    Dazu verlässliche Aussagen zu bekommen wird schwer sein,
    ich gehe da immer pragmatisch vor:


    Schreibe ein kleines Programm, oder nehme ein Excel-Sheet her,
    mit dem ich ein .SRC oder .DAT erzeuge. Damit kann ich dann die
    Grösse sehr schnell variieren. Dann versuche ich das erzeugte
    Programm auf den Roboter zu kopieren.


    Geht's, dann eine grössere versuchen, geht's nicht, dann eine kleinere
    versuchen usw.


    Hermann
    PS: Achso, zu der angehängten BIN-Datei: Da wären zur Analyse die zugehörigen Koordinaten in
    'normaler' Schreibweise nicht schlecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Hermann ()

  • Eine weitere Möglichkeit wäre auf dem externen Rechner ein Programm laufen lassen, das mittels KRL-XML die Positionen zum Roboter schickt.
    Der Roboter puffert z. B. 50 Fahrbefehle, die restlichen kommen per Telegramm über Ethernet.
    Das Externe Programm muss noch aus dem CAD-File die Koordinaten in ein Robotertaugliches Format umsetzten.

  • Ist es möglich - und vernüftig - dem Roboter einige 1000 PTPs in die *.src Datei zu schreiben?


    Möglich schon. Die genaue Grenze ist mir nicht bekannt. Ist natürlich unübersichtlich. In CamRob kann beim generieren der Dateien angegeben werden, ob KRL-Code oder BIN-Dateiuen erzeugt werden sollen.


    Ist schon etwas her, aber ich glaube beim Erzeugen von KRL-Code fehlen dann Funktionen wie Werkzeugwechsel, Spindel ein etc.


    Außerdem kann beim Generieren des Programms in SimPro die Funktion "Punkte reduzieren" (oder so ähnlich) ausgeführt werden, um wenige Punkte zu erzeugen. Hängt natürlich von der Genauigkeit ab, wie weit man dort gehen kann.

    Greetings, Irrer Polterer!

    Wie poste ich falsch? Nachdem ich die Suche und die FAQ erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich das gleiche Thema in mehreren Unterforen, benutze einen sehr kreativen Titel wie "Hilfe", am Besten noch mit mehreren Ausrufezeichen, und veröffentliche einen so eindeutigen Text, dass sich jeder etwas Anderes darunter vorstellt.


    Life is a beta version. Full of bugs and no Manual.

  • Hallo!


    Vielen Dank für die äußerst informativen & ausführlichen Antworten!
    Über Ostern werd ich mich dann damit befassen - es ist aber super zu wissen dass es keine prinzipiellen Probleme gibt! Die Option zum KRL Output im CAMRob werd ich mir heute noch raussuchen, das wäre dann sicher ein guter Anhaltspunkt für eigene Skripts.


    Echtzeitsteuerung vom Roboter hat uns schon länger interessiert, ist KRL-XML die einfachste Sache zur Steuerung oder gibt es einen noch "primitiveren" Weg das zu übermitteln? In dem Metier gibt es bei uns (Architekturfakultät, also keine Maschinenbauer etc.) kein Know-How, somit wäre die simpelste Lösung Koordinate zu übermitteln die beste für uns.


    Jedenfalls nochmals Danke! für die Antworten - die Echtzeitsteuerung ist momentan für uns nur ein Gimick, wenn aber jemand noch Denkanstöße diesbezüglich hat oder Tipps zum KRL Schreiben - immer nur her damit!


    Allerbeste Grüße,


    Johannes

  • Zitat


    Ist schon etwas her, aber ich glaube beim Erzeugen von KRL-Code fehlen dann Funktionen wie Werkzeugwechsel, Spindel ein etc.


    Der Vollständigkeis halber.
    Ab CamRob Version 2.1 werden auch die fehlenden Parameter mit als KRL Code ausgegeben.


    Wenn ihr mit dem Roboter eure selbsterstellten Punkte abfahrt und dann was fräsen wollt würde ich nicht PTP fahren sondern LIN. Sonst wisst ihr nicht, wo der Roboter ist wärend er die Punkte anfährt.


    Wenn ihr CamRob umgehen wollt könnte man versuchen seinen Postprozessor vom CAM System so umzuschreiben, dass er eine SRC Datei ausgibt. Ist aber aufwendig. Würde über CamRob die SRC Datei mit den ganzen Punkten ausgeben lassen und dann damit arbeiten. Alle Punkte werden dann als LIN Punkte ausgegeben.

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    Einmal editiert, zuletzt von BeatTheQ ()

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