Vom Maschinenbautechniker zum Roboterprogrammierer

  • Schönen guten Tag alle zusammen,


    wie viele Leute vor mir möchte ich mich über die Möglichkeit der Weiterbildung zum Roboterprogrammierer informieren.


    Leider habe ich in den bisherigen Beiträgen noch niemanden mit meiner Situation gefunden.



    Daher würde ich Euch mal um Eure Einschätzung bitten.



    Also kurz zu mir:


    Ich bin 33 Jahre alt und gelernter Technischer Zeichner (Masch.- u. Anlagentechnik) mit einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker im Fachbereich Maschinenbau.


    Ich arbeite nun seit 9 Jahren als Konstrukteur.


    Ich empfinde meine Arbeit aktuell als "nur ok" und möchte frischen Wind ins Arbeitsleben bringen.


    Da mir die Fächer SPS-Steuerung (TrySIM) und Roboterprogrammierung in der Technikerschule sehr gefallen haben und ich sehr gut darin war (Leider war das nur eine kurze Zeit, wo die Themen behandelt wurden) möchte ich mich nun in diese Richtung orientieren.


    Wenn-Dann-Sonst-Abfragen, Variablen, Koordinatensysteme, Datenverarbeitung, Programmcodes, Fehlersuche oder einfach sich bewegende Teile anschauen, weil man es so programmiert hat, haben es mir damals wie heute echt angetan.


    Ich programmiere aktuell spaßeshalber mit Python und C++ (Arduino-Projekte). Aber ich möchte nicht nur vor mich hin programmieren. Ich möchte damit auch im wahrsten Sinne etwas "bewegen". Nämlich Industrieroboter. ;)



    Nun meine Fragen dazu:


    Habe ich realistische Chancen, als Nicht-Elektriker in einen derartigen Job hineinzufinden?



    Wenn ich mal soweit bin, würde ich im großen Kreis um Münster/Steinfurt herum suchen.


    Mir ist klar, dass ich ein Quereinsteiger sein werde und die wirklichen Fähigkeiten erst ab dem ersten Arbeitstag beginnen werden, zu wachsen.


    Dennoch eine weitere Frage:


    Mit was für einem Gehalt kann ich mit dieser Voraussetzung rechnen?
    Nein, Geld ist nicht alles, aber in der aktuellen Wohnungs- und Wirtschafts- und Inflationslage kann ich es mir schlichtweg nicht leisten, meinen ok-bezahlten Job gegen einen schlechter bezahlten Job einzutauschen. Ich liege bei ~56k / Jahr.


    Ist es hierbei realistisch, mit mehr einzusteigen? Ich werde es so oder so versuchen. Aus einer sicheren Anstellung heraus bewirbt es sich ja eh besser. Aber vielleicht habt ihr schon Einschätzungen, Gedanken, Ideen, Anmerkungen o.ä.



    Ich danke Euch im Voraus und wünsche eine schöne Woche!

    Vielleicht sieht man sich ja auf der "all about automation"-Messe in Düsseldorf. ;)



    Gruß

    Christian

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  • Nur dazu:

    Habe ich realistische Chancen, als Nicht-Elektriker in einen derartigen Job hineinzufinden?

    Ja, allerdings schaden gewisse elektrische Grundkenntnisse sicher nicht, bzw erleichtern die Sache deutlich. Roboterprogrammierung beinhaltet halt alles, Programmierung, Mechanik und Elektrik von jedem etwas, je nach Aufgabe mal von einem mal vom anderen mehr.

  • Dennoch eine weitere Frage:


    Mit was für einem Gehalt kann ich mit dieser Voraussetzung rechnen?
    Nein, Geld ist nicht alles, aber in der aktuellen Wohnungs- und Wirtschafts- und Inflationslage kann ich es mir schlichtweg nicht leisten, meinen ok-bezahlten Job gegen einen schlechter bezahlten Job einzutauschen. Ich liege bei ~56k / Jahr.


    Ist es hierbei realistisch, mit mehr einzusteigen?

    Als Roboter-Programmierer kannst auch noch en gutes Stück mehr verdienen. Da ist es aber in den meisten Fällen so, je mehr Erfahrung du als Programmierer hast, desto höher dein Gehalt.


    Als absoluter Neuling in der Thematik hast du mit 50-60k Brutto / Jahr schon ein recht gutes Gehalt. Du musst bedenken, dass eine gute Einarbeitung und bis du deine ersten Aufträge alleine absolvieren kannst schnell mal 1 Jahr vergeht.

  • Habe ich realistische Chancen, als Nicht-Elektriker in einen derartigen Job hineinzufinden?

    Ich würde sogar sagen, als erfahrener Konstrukteur hast Du einen Vorteil, zumindest was die Sparte im Anlagenbau betrifft.

    Dort geht es ganz oft darum, den Prozess zu verstehen. Die Logik-Programmierung ist eine Sache, die Prozess-Programmierung eine ganz andere. In meiner alten Firma ging das manchmal bis zur Arbeitsteilung - einer machte die Logik, und ein anderer programmierte den Prozess.

    Aber nicht immer stehen zwei zur Verfügung, also besser alles können. Und da kommen Fähigkeiten ins Spiel, beurteilen zu können, wie etwas geht und wie nicht, und das dann dem Roboter so beizubringen. Und selbst eine oberflächlich triviale Aufgabe kann gewaltige Reinfälle bereit halten, erst recht dann, wenn die Roboteranlage einen Arbeitsplatz ersetzen soll, der normalerweise von einem Facharbeiter ausgefüllt wurde.

  • Moin Christian,


    Du hast bereits Erfahrung mit dem Programmieren, d.h. mit logischen Abläufen. Und als Konstrukteur, davon gehe ich jetzt mal aus, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Perfekt!


    Wie Hermann schon sagt wären Kenntnisse in der Elektrik sehr von Vorteil. Am Ende des Tages ist es "nur" Spannung liegt an / Strom fließt - oder eben nicht. ^^ Ok, ein bissl mehr ist es schon, aber Hexenwerk ist das jetzt auch nicht.


    Ähnliches gilt für die Mathematik. Unter der Haube des Roboters, speziell was die Bewegungen betrifft, führt die Mathematik, genauer gesagt die Matrizen, das Zepter. Wirklich in Berührung wirst Du damit eher selten kommen. Es erleichtert einem aber einiges, wenn man die Hintergründe (zumindest) versteht.


    Und falls alle Stricke reißen und Du mal doch irgendwo irgendwelche Probleme oder Fragen hast, kannst Du Dich hier im Forum mit sehr umgänglichen, fachkundigen und hilfreichen Mitmenschen austauschen. ;)


    Ich würde sagen: Schnapp sie Dir, Tiger!


    Gruß

    Jörn

    In der Theorie sind Theorie und Praxis identisch. In der Praxis nicht.

    • Hilfreich

    Moin Christian,


    es würde sich dann vielleicht auch anbieten über das Arbeitsamt einen Bildungsgutschein zu beantragen und dann bei einer IHK oder einem zertifizierten Anbieter einen oder auch mehrere Roboterprogrammierkurse zu machen. Zertifikate machen sich in einer Bewerbung immer gut.

    Die Abnahme von GOTO Anweisungen verhält sich reziprok zur Qualität einer Programmierung

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