Erfahrungsberichte von KUKA.plc mxAutomation mit TIA

  • Hallo,


    ich suche im Internet seit einiger Zeit vergeblich nach Erfahrungsberichten der KUKA.plc mxAutomation Schnittstelle. Es werden lediglich die von Siemens und KUKA preisgegebenen Vorteile spezifiziert. Gibt es unter euch Leute, die schon Erfahrungen mit mxAutomation in Verbindung mit einer TIA-Steuerung gesammelt haben und mir diese kundtun könnten (speziell die aufgetretenen Vor- und Nachteile)? Gibt es Einschränkungen in den Anwendungsbereichen und in der Sicherheitstechnik? Kann über das HMI jede Achse einzeln angesteuert werden und Positionen eingeteacht werden wie mit dem smartPAD?


    Vielen Dank im Voraus
    Mit freundlichen Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von Patrick1234 ()

  • Schritt für Schritt zum Roboterprofi!
  • Moin,
    mxAutomation ermöglicht die Bedienung über die SPS. Teachen im herkömmlichen Sinne gibt es dann nicht mehr, denn es gibt keine Programme mehr auf der Steuerung. (Ausnahme Justagerefenzierung / Bremsentest im Falle einer Safe-Option).
    Alle Daten (Tool/Bases/Punkte) werden in der SPS verwaltet. Im Grunde wird das komplette Programmprozedere in die SPS verlagert. Es gibt für Einrichtungszwecke die Möglichkeit eines Touchups, wobei diese Daten aber in einen Datenbaustein der SPS geschrieben werden.
    Und: Ja , es ist auch schon mit TIA realisiert worden. Gesehen auf V13.
    Einschränkungen gibt es nur bei der Verwendbarkeit von Optionspaketen. Es sind nur bestimmte für die Verwendung mit mxA zugelassen.


    Grüße

    never touch a running system

  • Hi,


    die Grenzen von mxAutomation werden erreicht wenn:
    - sehr schnell gefahren werden soll, jedoch die Punktabstände minimal sind. Das könnte zu nicht Überschleiffähige Bewegungen führen. Grund hier ist damit natürlich das übertragen der einzelnen Bewegungsbefehlen von der SPS zum Robi etwas dauert.
    - Es gibt in mxAutomation nicht so viele Erweiterungen wie in KRL. Beispiel: Es gibt keine vorhandenen Spezialfunktionen wie es bei Schweißpaketen auf der KRC gibt.
    - Die Oberfläche für das Joggen/Teachen/Programmauswahl muss in der SPS/HMI gemacht werden -> Ist aber auch gleichzeitig ein Vorteil :)
    - Es gibt Funktionen die über das SmartPad gemacht werden müssen: Justage/Umschalten auf EXT-Mode


    Gut gefällt mir:
    - Tiefe Integration in die SPS möglich und somit volle Kontrolle über den Roboter über die SPS.
    - Diagnosefunktionen sind vorhanden. Beispiel: Die Meldungstexte werden über UDP in Klartext herausgeschickt
    - Funktionen können selber nachprogrammiert werden (KRL-KnowHow notwendig)
    - Nur Grundwissen vom Roboter notwendig
    - Die meisten benötigten Roboter-Funktionen gibt es als Bausteine für die SPS


    Gruß

  • Hallo Zusammen,


    mich würdeiInteressieren wie der Programmtest mit mxAutomation aussieht. Da der Roboter im AutomatikExtern betrieben werden muss ? Kann man das Programm zum Testen auch wie im T1 Modus abfahren ?


    Grüße

  • Grundsätzlich kann man das machen, aber das erfordert eine Menge Arbeit außenrum, wenn man es universell halten will und nicht in jedem Programm händisch einpflegen. Und dann eben über die Sicherheitsschnittstelle den Bedienerschutz verwalten. Also wenn Zelle offen dann nur über die sicher reduzierte Geschwindigkeit und den Zustimmtaster am Mobile-Panel den Betrieb freigeben.

    Ich sitze im Rahmen meiner BA (Framework für Offlineprogrammierung mit Dynamischer Programmdatengenerierung) gerade an dem Thema und man muss sagen, es ist ein Haufen Arbeit bis man erstmal ein Grundgerüst hat, dass man universell einsetzen kann. Aber es hat, wie oben schon beschrieben wurde, auch Vorteile. Vor allem die Tiefe der Integration in das SPS-Programm ermöglicht eine schönere Programmstruktur in der Anlage und die Programmierung kann ein geübter SPS-Programmierer ausführen (mit Grundkenntnissen der Robotik). Allerdings finde ich das Beispielprogramm von Siemens fürs TIA wenig hilfreich, da die Einsatzfähigkeit bei dem Umfang meiner Meinung nach eher gering ist. Wir haben uns jetzt auch von der "Online" Programmierung aus dem Siemens-System verabschiedet, da es zu unflexibel für unsere Zwecke ist (Programmteilumschaltungen in Abhängigkeit von Bauteiltypen, Maschinenkennungen, etc. nicht gut möglich und Punktberechnungen aus diesen Vorgaben auch). Aber villeicht fehlen mir da auch einfach Ideen, für die richtige Umsetzung :D


    Leider fehlen aber einige "nicht ganz unwichtige" Funktionen, wie das Beeinflussen der Drehmomentbegrenzungen oder allgemein die Kollisionserkennung bei den neueren KSS.



    Hat jemand Erfahrung, wie das mit den Funktionen der SafeOpperation ist?
    Es gibt ja extra für die Justagereferenzierung und den Bremsentest FB´s, aber dürfte der Robi in AutoExt doch nichts machen solange keine Justagereferenzierung ausgeführt wurde. Und das wäre bei mir dann schon ein Problem, da ich von der Homeposition aus definitiv eine Anfahrt mit mehreren Bewegungen bräuchte, um in die Nähe des Referenzschalters zu kommen.
    Ich werd das bei Gelegenheit noch ausprobieren, aber villeicht hat ja jemand damit schon Erfahrungen.



    Gruss

  • ....Hat jemand Erfahrung, wie das mit den Funktionen der SafeOpperation ist?
    Es gibt ja extra für die Justagereferenzierung und den Bremsentest FB´s, aber dürfte der Robi in AutoExt doch nichts machen solange keine Justagereferenzierung ausgeführt wurde. Und das wäre bei mir dann schon ein Problem, da ich von der Homeposition aus definitiv eine Anfahrt mit mehreren Bewegungen bräuchte, um in die Nähe des Referenzschalters zu kommen.

    ....

    Moin,

    der Roboter fährt auch in AutoExt den Bremsenstest und Justagereferenzierung.

    Das ist eine Frage der Programmgestaltung. Solange er aber nicht SAFE ist, fährt er halt langsam.

    never touch a running system

  • Hier ein Einsteiger-Tutorial zu KUKA.PLC mxAutomation, in dem ich ein paar der Grundlagen von mxA zeige. Umgesetzt mit TIA V17 und WinCC Unified.


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    Gruß

    Christoph

  • Wir verwenden mxAutomation bereits sehr erfolgreich seit einigen Jahren in unseren Projekten im Bereich Lebensmittel. Dort installieren wir Palettierzellen, die optimal integriert sind und dort sehr gut und schnell funktionieren. Wir haben uns von konventioneller Programmierung im KUKA verabschiedet.

    Wenn Funktionen fehlen, können diese einfach direkt in KRC4 oder 5 im Roboter ergänzt werden und über eine Systemvariable oder Roboter EA's aufgerufen werden.

    Somit gibt es kaum relevante Einschränkungen. Auch das Übertragen der Befehle geschieht sehr schnell in einem Befehls-Buffer. Diese werden im Voraus übertragen und werden im KUKA abgearbeitet. Dies ist Voraussetzung für das Überschleifen von Punkten. Auch viele Punkte sind kein Problem.

    Die Performance ist sehr gut aber abhängig vom Programmierer, der das Grundgerüst verstehen muss.

    Unsere Maschinen sind vollständig integriert und vorbereitet für Industrie 4.0. Dies ist heute und n Zukunft unabdingbar. Die Möglichkeiten sind uneingeschränkt.

  • Auch Safe Operation ist kein Problem, da auch jede Grundstellungsfahrt konventionell in einem Unterprogramm programmiert werden kann und danach über mxAutomation von der SPS aufgerufen werden muss.

    Das Prüfen der Anforderungen vom KUKA (Bremsentest und Justagereferenzfahrt) und das Anstoßen kann in einer kleinen Schrittkette der Grundstellungsfahrt integriert werden.

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