Sicherheitsrisiko

  • Hallo,


    Eine etwas ungewöhnliche Frage: stellt eigentlich ein Roboter von Kuka, bei dem der Computer nicht mehr zuverlässig arbeitet (Hardware Problem), ein Sicherheitsrisiko dar?


    Grund der Frage: ich arbeite an einer Fachhochschule und mein Direktor scheint die Ausgaben für die Reparatur zu scheuen. Ich bin da anderer Meinung.


    Mich würde interessieren, was Ihr dazu denkt!


    Viele Grüße,
    Tilman/Frankreich

    Einmal editiert, zuletzt von Tilman ()

  • Schritt für Schritt zum Roboterprofi!
  • Hardwareproblem?
    Ja, das KANN ein Risiko sein, muss aber nicht.


    ABER:
    Jede Technik, die einen Schaden hat MUSS als Risiko angesehen werden.


    Es geht hier um eine Maschine, die problemlos grosse Schäden anrichten kann oder sogar Verletzungen und Tod verursachen kann. Ein Hardwareschaden, der nicht fachgerecht repariert wird ist ein Grund zur Stillegung der Maschine.


    Eine sachgemässe Reparatur durch Fachpersonal mit den korrekten Originalersatzteilen ist im Verkehr mit Studenten und Schülern ein sehr zu empfehlendes Vorgehen. Wer will die Haftung übernehmen, wenn etwas passiert und die Frage nach hardwaredefekten auftaucht???

    Wolfram (Cat) Henkel

    never forget Asimov's Laws at the programming of robots...

    "Safety is an integral part of function. No safety, no production. I don't buy a car without brakes."


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  • Danke Wolfram für Deine Antwort. Ich kann Dir hier nur zustimmen!


    Mich interessiert auch der technische Aspekt. Da der Computer ja eine zentrale Rolle bei Kuka spielt: Wenn der Rechner verrückt spielt (sagen wir mal durch einen Defekt des Speichers), gibt es da einen Sicherheitsmechanismus der sofort einen Stop des Roboters auslöst?


    Viele Grüße,
    Tilman

  • Hmm... Ich würde mal sagen, dass ein Defekt nur softwaremässig erkannt wird und so auch eben nicht erkannt wird, wenn die dafür zuständigen Teile ausfallen.


    Steigt ein Windowsrechner aus, wenn eine Speicherzelle ausfällt? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht?
    Man kann hier niemals eine definitive Aussage treffen.
    Deswegen gilt: Sicherheit zuerst. Jedes Risiko muss ausgeschlossen werden.
    --- Oder würdest Du in ein Taxi steigen obwohl Du weisst, dass der Fahrer betrunken ist? Er kann, er muss aber nicht... Aber wenn, dann kommts drauf an, wie schnell man durch die Tunnel von Paris rast... ---

    Wolfram (Cat) Henkel

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  • Erst mal vorweg:


    Natürlich würde ich KUKA zu Rate/Reparatur ziehen, wenn da bekanntermassen irgendwas am Rechner "spinnt"


    Nun ist es beim Robi aber wohl so (wie auch in der gesamten Automatisierung), dass die Sicherheit normalerweise nicht durch selbstgeschriebene Software oder Software im allgemeinen gegeben ist.
    Wenn Du z.B. mal eine Presse als Beispiel nimmst, reicht es auch dort nicht, eine SPS mit einem Eingang zu versehen, der ggf. den Pressvorgang anhält. (Ausgenommen, du hast eine fehlersichere SPS, und dann musst du dein Sicherheitsprogramm auch noch hinterlegen und andere 1000 Sachen beachten)


    Die Sicherheit kommt im allgemeinen durch externe Verschaltung von "sicheren" Komponenten zustande. Und ab bestimmten Sicherheitsleveln muss dann ein Fehler, sofern er denn auftritt, durch die Schaltung selbst lokalisierbar sein. Selbst wenn dann die SPS spinnen sollte, bleibt die Sicherheit dann immer noch gegeben.


    Das abschalten des Robis sollte also eigentlich immer gegeben sein, auch wenn beispielsweise die Bahnplanung Amok läuft.


    Sollte der Robi aber z.B. weiterlaufen, wenn z.B. der Notaus drin ist oder der Zustimmtaster gelöst ist, würde ich schleunigst den Stecker ziehen oder ein Vorhängeschloss dranmachen und KUKA anrufen. Wenn ihr wusstet, dass in diesem Bereich was defekt war, wäre im Schadensfall die Schuldfrage eigentlich schon beantwortet.


    Aber wie dem auch sei: Ich würde in jedem Fall das Ding stilllegen und KUKA kommen lassen. Kann mich da dem WolfHenk nur anschliessen.

  • Danke Grubba für Deine Antwort.


    Wir haben den Gefahrenbereich abgesperrt, die Tür löst einen hardwaremäßigen Not-Halt aus. Und es gibt natürlich auch den Zustimmungsschalter. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl dabei, einen Roboter zu benutzten (und vor allem benutzen zu lassen), bei dem der Rechner bekanntermaßen regelmäßig aussteigt.


    Eine Schule sollte eigentlich ja auch Vorbild bei diesem Thema sein.


    Tilman

  • also ich hatte einen festplattendefekt, der mir im windows nach einigen stunden laufzeit einen bluescreen verursacht hat.
    der roboter hat aber fleissig weitergemacht!!!

    „Welten, regiert von künstlichen Intelligenzen,<br />mußten oftmals ihre schmerzlichen Erfahrungen machen.<br />Logik kennt keine Gefühle.“

  • Da krieg ich echt 'n Hals. Als FH sollte man doch mit gutem Beispiel vorangehen. So bringt man ja den Studenten das Fuschen bei. :bur2:


    Wie dem auch sei. Sicherheitstechnisch sehe ich da eigentlich kein Risiko, da Not-Halt, Sicherheitskreis, Zustimmtaster usw. hardwaremäßig weggeschaltet werden. Stürzt der Rechner ab, wird auch die Kommunikation zwischen DSE und RDW ausfallen, was den Rob auch stoppt. Es kann natürlcih sein, dass Windows mal hängen bleibt und einfriert, der Roboter aber dennoch schön weiterarbeitet. Dann gibt's nur keine Kommunikation zwischen Windows und vxWorks. Dann fuktioniert auch der Programmablauf weiter. Heißt Signalverarbeitung, Bahnplanung, Programmstruktur etc. laufen wie programmiert. (Siehe auch Beitrag von Anubis)


    Da die Sicherkeit und der PC eigentlich in keiner Verbindung stehen, habe ich keine großen Bedenken. Allerdings kann die Hardware selber durch einen defekten PC auch Schaden anrichten (Justageverlust ist da noch das geringste Übel). Und das kann noch teurer werden, als die Reparatur eines PC's. Vielleicht ist das ein Argument deinen Direktor.

    Greetings, Irrer Polterer!

    Wie poste ich falsch? Nachdem ich die Suche und die FAQ erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich das gleiche Thema in mehreren Unterforen, benutze einen sehr kreativen Titel wie "Hilfe", am Besten noch mit mehreren Ausrufezeichen, und veröffentliche einen so eindeutigen Text, dass sich jeder etwas Anderes darunter vorstellt.


    Life is a beta version. Full of bugs and no Manual.


  • also ich hatte einen festplattendefekt,


    Man glaubt es kaum, aber Scandisk wirkt manchmal wahre Wunder.

    Greetings, Irrer Polterer!

    Wie poste ich falsch? Nachdem ich die Suche und die FAQ erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich das gleiche Thema in mehreren Unterforen, benutze einen sehr kreativen Titel wie "Hilfe", am Besten noch mit mehreren Ausrufezeichen, und veröffentliche einen so eindeutigen Text, dass sich jeder etwas Anderes darunter vorstellt.


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  • Man glaubt es kaum, aber Scandisk wirkt manchmal wahre Wunder.


    in dem fall leider nicht, die geräuschkulisse als ich sie an einem pc im büro hatte war...naja... sagen wir interessant.
    formatierung war auch nutzlos, die war wirklich nicht mehr zu retten...

    „Welten, regiert von künstlichen Intelligenzen,<br />mußten oftmals ihre schmerzlichen Erfahrungen machen.<br />Logik kennt keine Gefühle.“

  • Ich habe die Breiträge von Wolfram übersetzt und meinem Chef vorgelegt. Der wollte dann gar nicht mehr mit mir reden...


    "Da krieg ich echt 'n Hals", ja so ging es mir auch! Wie kann man nur in einer FH die Studenten mit defekten Material arbeiten lassen? Ich habe deswegen den Roboter heute morgen stillgelegt. Bin mal gespannt, wie es weiter geht.


    Besten Dank noch mal für alle Eure Antworten, Ihr habt mir mal wieder gut geholfen!


    Viele Grüße,
    Tilman/Perpignan

  • Kleine Rückmeldung…


    <a href=http://www.roboterforum.de/roboter-forum/kuka-roboter/krc-startet-nur-warmgelaufen/msg41671/#msg41671>Mit Eurer Hilfe</a>, hatten wir den Fehler an unserem Roboter ziemlich gut eingekreist. Schien das Motherboard oder der Prozessor zu sein. Mein Chef lehnte jedoch ab, daß wir den Roboter selbst reparieren. Ein Techniker von Kuka war Ihm allerdings auch zu teuer (die müssen aus Toulouse, ca. 200 km entfernt, kommen). So stand der schöne Robi erst einmal still.


    Dann kam aber meinem Direktor die erleuchtende Idee: Schaltschrank KRC 2 eingepackt und nach Paris geschickt (schlappe 850 km). Dort wurde dann das Motherboard ausgetauscht. Und ab zurück. Hier angekommen, mußten wir feststellen, daß der Rechner nicht richtig festgeschraubt war und sich beim Transport gelöst hatte. Also, Retour nach Paris... Soll wohl nächste Woche zurückkommen. Mal schauen.


    Eins ist sicher: ich glaube niemand von Euch hat je einen Roboter nach Paris/Augsburg geschickt um eine Karte auszutauschen. Oder??? :uglyhammer_2:


    Viele Grüße,
    Tilman


  • Eins ist sicher: ich glaube niemand von Euch hat je einen Roboter nach Paris/Augsburg geschickt um eine Karte auszutauschen. Oder??? :uglyhammer_2:


    :grinser043: Also, ich noch nicht...obwohl's bei uns bald die gleiche Entfernung wäre. Und das ist billiger als einen Techniker kommen zu lassen? :shock:

    Greetings, Irrer Polterer!

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  • Zitat

    Und das ist billiger als einen Techniker kommen zu lassen?


    Tja, weiß ich auch nicht. Hat wohl 150€ pro Fahrt gekostet (wurde mir jedenfalls gesagt, kann ich allerdings kaum glauben). Billiger wäre es jedoch sicher gewesen, einfach ein Motherboard zu kaufen :-> Und von der Arbeit den Schaltschrank zu verpacken mal ganz abgesehen...

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