Mit welchem System hat man eigentlich die größten "Marktchancen"?

  • Hi,


    ich arbeite im Moment als Servicetechniker/ Programmierer für Werkzeugmaschinen und Roboter. Im Werkzeugmaschinengeschäft ist im Moment etwas Flaute (dank Wirtschaftskrise...), ab Juni werde ich zu 95% staatlich geprüfter Techniker der Mechatronik sein. Hätte eher Prozess- und Automatisierungstechnik machen sollen...
    Da wir im Moment Kurzarbeit haben, bin ich etwas am überlegen, was ich zum einen machen kann, um (fachlich) meinen Arbeitsplatz zu sichern, zum anderen, was ich machen kann, um "mir in meiner Firma" Aufträge zu holen, um den Anteil an Kurzarbeit etwas zu mindern. Ich hatte sogar schon überlegt, ein Gewerbe anzumelden und das statt Kurzarbeit zu machen und als Trainer für CNC- Steuerungen zu arbeiten, aber davon ist zum einen mein Chef verständlicherweise nicht begeistert (hat Angst, dass ich dann nach der Finanzkrise ganz weg bin) und zum anderen lohnt sich ein Gewerbe als "Nebenjob" in dem Bereich einfach nicht.
    Wir haben bereits mit Fanuc Robotern gearbeitet, Karel kann ich zwar nicht, TP klappt aber ganz gut, ich kann auch einen Roboter in eine bestehende Anlage einbinden (mit Kommunikation/ Handshake), und würde mein Knowhow irgendwo knapp über dem Bereich des Fortgeschrittenen- Kurses ansiedeln, und von der Elektrik mache ich mir auch nicht in die Hose. Außerdem gibt's gute Handbücher.
    Motoman habe ich schon mal etwas mit zu tun gehabt, bei allem anderen bin ich ziemlich unbedarft- aber im Prinzip kochen ja alle nur mit Wasser.
    Kuka würde ich gerne lernen. Bei uns geht es praktisch ausschließlich um Handling von Werkstücken, schweißen, lackieren oder sowas machen wir nicht. Wir sind allerdings noch recht neu in dem Bereich, ich wäre wahrscheinlich derjenige, der diese Anlagen in Zukunft projektiert, aufbaut und programmiert.
    Macht es Sinn, noch ein System nebenher zu lernen? Gängig am Markt sind wahrscheinlich hauptsächlich Fanuc, Kuka und ABB, wobei Fanuc und Kuka wohl die weiteste Verbreitung bei Handlingsachen zu haben scheinen. Fanuc ist eigentlich sehr einfach (finde ich), wie kann man denn ungefähr Kuka von der Schwierigkeit einordnen und welche Kosten kommen dann in Form von Schulungen? Da ich meinen Techniker auch in Fernschule mache, habe ich mit selbstständigem Lernen kein Problem.
    Was setzt ihr in euren Firmen hauptsächlich ein? Und wie viele Leute gibt es, die plattformübergreifend mehrere Systeme (Fanuc und Kuka z.B.) betreuen?


    Vielleicht hat auch jemand Bedarf, in dem Fall liste ich mal auf, was ich kann (und was nicht):
    Siemens: Step7 (S7-300, Sinumerik, leider bisher wenig Bussysteme, sonst sehr gute Kenntnisse im Bereich Sinumerik), CNC (810D, 840D(pl und sl), Grundkenntnisse 802D(pl, sl), ShopMill, ShopTurn, ISO, auch eigene Zyklen), Antriebe inbetriebnehmen & optimieren (powerline gut, begrenzt auch solutionline) sowie ein gutes Fundament in WinCCflex und sehr gute Servicekenntnisse. Weiß viel, aber nicht alles, weiß aber meistens, wo's steht.
    Heidenhain: Grundkenntnisse Klartext, gute Kenntnisse SmarTNC, Service und Antriebsoptimierung (habe TNCopt- und Servicekurs)
    Fanuc: Service an 0i/16i/18i/21i, PLC Programmierung gut, ISO gute Grundkenntnisse. Kein ManualGuideI.
    Fanuc Roboter: TP gut, Service gute Grundkenntnisse
    Bin von Natur aus wißbegierig und gebe mich auch nicht mit "es funktioniert halt" zufrieden. Ich will wissen, warum.
    Vielleicht braucht ja einer von euch so jemanden- allerdings macht es nur dann Sinn, wenn nicht die Gefahr besteht, dass euer oder unser Knowhow den Besitzer wechselt, also hauptsächlich Service, vor allen Dingen an Werkzeugmaschinen. Besonders die Taiwanesen mit Siemens kenne ich sehr gut (da muss man sich als Deutscher erst mal dran gewöhnen... ;) ).


    Es gibt ja auch Kurse, die vom Arbeitsamt mitfinanziert werden, wenn man in Kurzarbeit ist. Macht sowas eurer Meinung nach Sinn?


    Gruß, Tobias

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  • Hi Tobias,


    Deine Einstellung gefällt mir, so wirst Du noch vieles lernen :supi:


    Den KUKA kannst Du relativ leicht einschätzen, wennste auf Fanuc Programme schreiben kannst und mit Handbüchern gut umgehen kannst, dürfte die Steuerung kein großes Problem für Dich werden.
    Evtl. wäre aber ein Lehrgang bei einem Profi interessant, der Dir zeigt, wie Du die Programme für Dein Einsatzgebiet gestalten könntest.
    Gibts z.B. bei ROBTEC

  • Es ist wie überall- im Moment darf es kein Geld kosten. Entweder man hat Geld oder Zeit- beides zusammen anzutreffen, ist selten :uglyhammer_2:
    Es handelt sich also mehr oder weniger um Eigeninitiative.


    Bei den CNC's ist es ja ähnlich- wenn man eine kennt, kann man das zweite System in der Hälfte der Zeit. Ich ziehe meinen Hut vor denen, die so Anwendungen wie schweißen, mehrere Roboter im Verbund etc. können... Unsere Anwendungen sind ja dagegen echt pillepalle- ein Teil von hüben nach drüben stapeln, Vorrichtung saubermachen und fertig.
    Solange man die Verfahrsperren und den Not-Aus sauber verknüpft, ist das schon die halbe Miete.
    Ich werd's mir mal vormerken mit Robtec, danke für den Tip.


    Was bei Fanuc wirklich toll ist, ist die Palettierungsfunktion, die gleich integriert ist. Das ist echt klasse. Scheint es bei Kuka so nicht fertig zu geben. Dafür ist die PLC bei denen wieder ein Heimspiel für mich... Basiert auf oder ist die Step7 von Siemens, oder?


    Naja, ich hab' ja noch ein bisschen Zeit mit meinen 26 Jahren... Muss ja nicht sofort sein :mrgreen:


    Gruß, und dankeschön,
    Tobi

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