Safe Operation: Nach welcher Vorlage

  • Hallo,


    nach welcher Vorlage arbeitet ihr mit Safe Operation.


    2D Zeichnung von der Anlage? Beschreibung aus einer Sicherheitsbetrachtung?


    Mein Problem ist folgendes:


    Ich habe vor ca. 2 Jahren den Kurs bei KUKA gemacht und seit dem auch schon ein paar Mal mit SafeOperation gearbeitet.

    Bislang war es in den Aufträgen so, dass ich vom Konstrukteur eine 2D Zeichnung bekommen habe, in der die Räume vorgegeben waren die ich einpflegen soll.
    Aus meiner Sicht war damit der Konstrukteur für die Vergabe der Räume verantwortlich. Ich für die richtige Umsetzung im Roboter, dass diese Räume auch stimmen.


    Jetzt stehe ich vor einer Anlage und habe keine Vorgaben. Weder eine Zeichnung von der Anlage, noch einen Konstrukteur, der mir die Räume vorgibt, noch eine Sicherheitsbetrachtung.

    Es handelt sich um einen Robotertausch, allerdings ist der neue Roboter von seinen Geometrien jetzt anders (Größerer Roboter). Einfach zu sagen, dass ich keine Änderung der Maschine vorgenommen habe und nur den Roboter getauscht habe reicht mir hier also eigentlich auch nicht.


    Das ist mir etwas wenig und ich finde, dass ich noch Vorgaben brauche. Die Frage ist nur mit welchen Vorgaben ich auskommen kann.


    Ich hoffe ihr versteht meine Frage. Ansonsten gerne nochmal nachfragen

  • Schritt für Schritt zum Roboterprofi!
  • Hallo bewo,


    wenn kein Safety Layout vorhanden ist beginne ich mit dem Ermitteln der Anhaltewege.


    Mit dem Roboter gegen einen stoppenden Schutzraum fahren, weg bis zum Stillstand messen und dokumentieren. Das ganze mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Achsstellungen des Roboters.


    Auf Basis der Ermittelten Werte lege ich Zellenbereich, Räume und Geschwindigkeitsreduzierungen fest.


    Zu guter letzt natürlich noch testeten und dokumentieren.

  • In Deiner Situation habe ich schon viele Roboterprogrammierer erlebt.

    Sollten SafeOP in Betrieb nehmen ohne Vorgaben. Motto des Chefs, " der wird's schon richten". "Hat ja Kurs gehabt"......blablabla.....

    Du wirst vermutlich den "Inbetriebnehmerkurs für SafeOP" gehabt haben.

    Für die Auslegung der Zelle wäre aber "Sicherheitstechnik für KUKA Roboterzellen" der Richtige.

    Da lernst Du was über Normierungen und Risikobeurteilungen, Auslegung eines Roboter Gefahrenbereiches, Vorgehen, etc....


    Du wirst bis jetzt exakt dies gemacht haben, was die Checkliste der SafeOP Doku vorgibt.


    Da steht eigentlich klipp und klar, wer Dir die Angaben vorzugeben hat. Der Anlagenbauer.

    Dieser ist schlussendlich auch Verantwortlich für die neue Konformitätserklärung und das die !Zelle! dem "neuesten Richtlinien der Sicherheitstechnik" wieder entspricht.


    Bei alten Anlagen hat man ja oft die Problematik, dass es aber diesen Anlagenbauer nicht mehr gibt.

    Wenn Du nun selbst als Anlagenbauer auftreten willst und diese neue Konformitätserklärung ausstellen möchtest, musst Du unbedingt "spezielle Kurse" in diesem Bereich besuchen.

    Du nimmst hier auch ein erhebliches Risiko auf Dich und das ganze muss gewissen Formalitäten entsprechen. Andere Variante ist, Ihr vergibt diese Arbeit extern oder der Betreiber vergibt diese an eine dafür "spezialisierte Firma". Dieser steht ja auch in einer gewissen Verantwortung.

    Und denke daran, durch den Umbau betrifft dies nicht nur den Roboter, betrachtet wird eigentlich immer die komplette Zelle.


    Einfach nur die SafeOP-Daten bei Umbauten anpassen an die neue Situation wird vermutlich öfters gemacht als viele glauben werden. Vor allem in kleineren Betrieben. Passiert aber was, möchte ich nicht in deren Haut stecken.

    Manche Maenner bemuehen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitaetstheorie.

  • Stimmt. So sollte es eigentlich sein.

    Das würde aber bedeuten dass bewo SafeOperation nicht in Betrieb nimmt, wieder abreist, mit seinem Chef über die entsprechenden Schulungen streiten muss...

    Geht vielen so, ging mir auch schon so.

    Am Ende nimmt man die Safety doch in Betrieb.


    Solltest Du dich dazu entscheiden die Safety in Betrieb zu nehmen kann ich dir nur Raten: dokumentier alles. Teste alle Räume, dokumentier die Stopppositionen des Roboters, mach Bilder,...


    Nach besten Wissen und Gewissen. Trotzdem wirst Du dich im Schadenfall verantworten müssen, genau wie Deine Vorgesetzten auch. Aber Du kannst belegen dass du weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gehandelt hast.

  • Der_Robonaut

    Bin voll bei Dir. Genau das passiert eben sehr oft.

    Weil Du der Arme vor Ort bist und alles abkriegst / zwischen den Fronten stehst.

    Mir ist bewusst, dass ich eher den "Idealfall" beschrieben habe.

    Aber Du kannst belegen dass du weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gehandelt hast.

    Das ist sehr gefährliches Eis. Indirekt teilst Du damit mit, dass Du ja gewusst hast, wie es eigentlich gemacht werden sollte, dich aber nicht daran gehalten hast.

    "Wissen" wird sehr oft härter bestraft als "Nichtwissen". :denk: :denk: :denk:


    In erster Linie ist ja der Betreiber verantwortlich, dass er mit Anlagen arbeitet, ich sag mal, die "sicherheitstechnisch i.O." sind. Mit Papieren wie Konformitätserklärungen, Sicherheitschecklisten, Risikobeurteilungen, etc. holt er sich dafür eine Bestätigung von den Anlagenbauern, die gewissen Normen entsprechen.

    bewo Was verlangt der Betreiber von Dir diesbezüglich ? Steht hier was in den Vertragsdetails / Pflichtenheft ? Bist Du Angestellter oder Freiberufler ?

    Manche Maenner bemuehen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitaetstheorie.

  • Denke dieses Forum ist die falsche Stelle um sich darüber zu beschweren.

    Genau so ist es!

    Gruß Roland


    Wie poste ich falsch?

    Nachdem ich die Suche und die FAQ erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich das gleiche Thema in mehreren Unterforen, benutze einen sehr kreativen Titel wie "Hilfe", am Besten noch mit mehreren Ausrufezeichen, und veröffentliche einen so eindeutigen Text, dass sich jeder etwas Anderes darunter vorstellt.


    Ich bin wie ich bin. Die Einen kennen mich, die Anderen können mich.

    Konrad Adenauer

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