Wozu Passwörter, wenn "kuka" geht ...

  • Hallo zusammen,


    ich bin heute (gestern 13.03.20) von der kardinälischen, elektrischen Obrigkeit (Instandhaltung/Elektrik) dazu genötigt worden, ein Experten-PWD wieder auf "kuka" zu ändern.

    Bisher war es eben -nicht- kuka und hat auch geholfen, diverse Spielereien von dubiosen Möchtegern-Touch_Up-Freaks im Zehntelbereich am unvermessenen Robbi zu verhindern.

    Das Problem war die Meldung "Bremse A2 an Verschleißgrenze" (o.ä) und der Elektriker (Stellv.Chef der Crew) wollte sich als Experte anmelden, hatte aber nur PWD "kuka" auf dem Schirm (Kommunikation ist nicht gerade die Stärke der Elektro's) um den Bremstest händisch anzustoßen.

    Er hat dann den Kaltstart via AEG (Ausschalten, Einschalten, Geht) ausgelöst, der Bremstest lief als I.O. durch. (1,5 Mio Zyklen nebenbei, da kann da schon was kaputt sein, m.M.).

    Lange Rede kurzer Sinn;


    wie handhabt Ihr die Passwörter, welche Benutzergruppe bekommt was oder überhaupt ein Passwort .. ich möchte mir einfach ein Bild machen, wie es anderswo gehandhabt wird.

    Laut Doku sind ja offiziell die Passwörter bei Inbetriebnahme zu ändern. Scheint aber bei uns bzw. an der 24V-Adligkeit irgendwie komplett vorbei zu gehen.

    Bei uns ist der Administrator gleich Experte, Sicherheitsinstandhalter, usw .. alles fein "kuka" .. ;) .. vielleicht hat noch der eine oder andere sogar rechtliche, sicherheitsrelevante Hinweise, mit der man die Elektrischen auf den richtigen Weg bringen kann. Weil ... ich habe Bedenken, die Sicherheitskonfig ist per "kuka" änderbar ! ..


    Danke,

    das Mööh möge mit euch sein

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

    Einmal editiert, zuletzt von elchi2018 () aus folgendem Grund: Dreckfuhler

  • Schritt für Schritt zum Roboterprofi!
  • Das überlasse ich dem Kunden ... nicht mein Problem


    Nur Sicherheitskonfigurationen werden überprüft, validiert, gedruckt und zur sicheren Aufbewahrung beiseite gelegt. Die Passwörter werden dann geändert. Der Kunde kann die Sicherheitspasswörter haben, aber wenn er etwas ändert, ist die Prüfsumme anders und daher keine Haftung für uns.

  • Moin,

    nachdem ich mich nach den Beschreibungen "kardinälischen, elektrischen Obrigkeit" und "24V-Adligkeit" wieder eingekriegt habe (köstlich !) , was zum Thema.

    Ich sehe es wie panic mode. Sicherheitskonfiguration wird bei Übergabe mittels veränderten PW gegen unberechtigten Zugriff geschützt. Das bleibt so!

    Ob andere Benutzergruppen ebenfalls das Standardpasswort behalten sollen, liegt in der Verantwortung des Betreibers.

    Wenn die "24V-Adligkeit" (ich kann schon wieder nicht weiterschreiben ;() der Meinung ist, dass da das Standardpasswort reingehört, würde ich mir das mit dem Hinweis auf die Gefahr der unqualifizierten Änderungen durch jedermann, schriftlich geben lassen. Wenn der sich weigert, bleibt das, wie es ist. Auch er hat einen Chef. Vielleicht setzt das Denken ein, wenn er seinen Wunsch zwecks Durchsetzung dem erklären muss.

    Das ist sicherlich kein Vorgehen, mit dem man sich Freunde schafft. Als Fachkraft sollte man sich aber nicht von Nichtfachleuten einfach so reinreden lassen.

    Viel Erfolg.

    Grüße

    (P.S. Starrsinn hat nichts mit Strom zu tun. Ich kann und darf 24 ... 30000 V ~/= ;))

    never touch a running system

  • Hallo Elchi,


    das Hauptproblem von geänderten Passwörtern ist genau der Grund, wieso Dich Deine Instandhalter nötigen.

    Es stand Ihnen nicht zur Verfügung bei Stillstand der Produktion.

    Wieso?

    Weil nur Du es kennst und nicht da warst?

    Weil generell ein Passwortkonzept fehlt in Eurer Firma? (Habt sicher auch noch andere Produktionsmaschinen mit Passwörtern, Softwareschlüssel)


    Habe es zur Genüge erlebt bei Technikereinsätzen bei der Kundschaft, dass niemand vor Ort geänderte Passwörter kannte.

    Und immer dann, wenn Produktion steht und schon alle am "Durchstarten" sind.. und alle der Meinung sind, der Techniker hat ja sicher … so einfach....

    Zum Teil arbeiteten auch solche, die sie geändert hatten, auch gar nicht mehr in der Firma. Oder Integratoren, die sie änderten, Konkurs waren.

    Passwörter knacken, … bei den älteren KSS's easy, bei den neueren....schon tricky.


    Also macht Euch generell Gedanken, wie ihr generell mit Passwörtern und Softwareschlüssel umgehen wollt in der Firma.

    Zentrale Erfassung wäre sinnvoll, Zugriff limitiert, aber sicher über mehrere Personen (auch Unterhalt). Hinweis am Steuerschrank anbringen.

    Dann teert dich auch nicht die "24V-Adligkeit".

    Manche Maenner bemuehen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitaetstheorie.

  • Danke schon mal für die ersten Kommentare;

    Es stand Ihnen nicht zur Verfügung bei Stillstand der Produktion.

    Das geänderte Passwort wurde kommuniziert, wie ich eingangs schon schrieb, hapert es mit eben dieser Kommunikation innerhalb der Instandhaltung.

    (... und leider nicht nur da ...) Da kann ich nichts machen. Offensichtlich wissen die Herren nicht einmal, dass selbst der Administrator nur mit "kuka" abgesichert ist.

    Zentrale Erfassung wäre sinnvoll, Zugriff limitiert, aber sicher über mehrere Personen (auch Unterhalt)

    Die Passwörter werden zentral erfasst. Rate mal von wem ..


    (P.S. Starrsinn hat nichts mit Strom zu tun. Ich kann und darf 24 ... 30000 V ~/= ;) )

    Richtig, Starrsinn, über 16 Roboter hinweg und es kommen noch mehr dazu. (P.S. Es kommt nicht auf die Spannung an, die Stromstärke machts :P)


    Ich muss dazu sagen, wir haben recht spät mit der Robotik angefangen (2016) und im Moment schützt eigentlich nur Unwissenheit der MA vor irgendwelchen größeren Schäden. Bis auf ein, zwei, die halt meinten, man müsse da jetzt was ändern => Passwort geändert, kommuniziert , Vergessen ??


    Ich überlege mir die Tage mal eine Struktur für die Benutzergruppen. Schlage es so freundlich wie möglich vor und harre dann der Dinge, die da kommen mögen. Ich muss aber die harte Keule raus holen, also schlagfertige Argumente gegen die aktuelle Handhabung einbringen, da bin ich noch auf der Suche.

    Aber ich sehe schon, es ist kein normaler Zustand, dass über alle Benutzergruppen hinweg einfach nur "kuka" reicht.


    Der Kunde kann die Sicherheitspasswörter haben, aber wenn er etwas ändert, ist die Prüfsumme anders und daher keine Haftung für uns.

    Der Kunde ist König, verständlich und wenn er selbst eine Empfehlung zur Änderung nicht annimmt, klar .. würde ich nicht anders handhaben.

    Es wäre dann eben der eine oder andere Greifer, die eine oder andere Maschinentür (sah nicht schön aus) etc. weniger kaputt gegangen, wenn es eben nicht nur "kuka" wäre.

    Status: Es ist kompliziert ... ;)

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

    Einmal editiert, zuletzt von elchi2018 ()

  • Status: Es ist kompliziert ... ;)

    Also menschliche Probleme untereinander...


    Wie Lösen das Männer: Kasten Bier evtl. hilfreich? :beerchug:

    Manche Maenner bemuehen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitaetstheorie.

  • Also menschliche Probleme untereinander...


    Wie Lösen das Männer: Kasten Bier evtl. hilfreich? :beerchug:

    Nein, lehne ich dankend ab. Glaub mir, mit denen willst Du das nicht. Wir haben ein Hierachie-Problem, bei dem die Inst/Elektrik gefühlt höher steht, als der Werksleiter ... ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will und eben hier so banale Dinge nachfrage, wie die PWD-Sache jetzt. ;)


    Eine schnelle Idee habe ich bereits, einfach mal den Stellv.Chef der Inst/Elek (der ist noch einigermaßen zugänglich) mit durch den Maschinenpark ziehen und ihn am Panel den Admin anmelden lassen. Auf die Reaktion wäre ich gespannt.

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

    Einmal editiert, zuletzt von elchi2018 () aus folgendem Grund: Einfall

  • Da fällt mir noch eine Frage ein,


    Kann die jeweils höhere Instanz einer Benutzergruppe die niedrigere des Passwortes berauben ?

    Kann also der Administrator ohne Kenntnis des Passwortes zB des Experten dieses zurücksetzen oder ändern ?

    Und wenn ja, wie ?

    Oder ist jeder Benutzer oder Benutzergruppe autark und kann der anderen Gruppe kein Leid zufügen ?

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

  • Hi

    Wenn ich mich recht entsinne...dann kann der Administrator alles.

    Wenn man sicherheitsrelevante Themen wie zb.maschinenkonfiguration oder sicherheitskonfigurationen ändern möchte muss man mindestens der Benutzergruppe sicherheitsinbetriebnehmer angehören.


    Wenn man jetzt alle 5 Benutzergruppen das Passwort ändert dann komme ich zwar nicht mit meinem Admin Passwort in die Experte Ebene aber kann trotzdem alles machen was der Experte dafür benötigt.


    Bei der Kss 8.5 kann man die benutzerrechte einschränken. Das heißt der Administrator entscheidet was die einzelnen Benutzergruppen können dürfen und was nicht!


    Diese Funktion ist echt nice ....meine einrichter dürfen nun gar nichts mehr :P


    Es sei denn jemand hat gesehen wie ich das Passwort eingebe..... und machen das auch schon heimlich damit sie teachen können.

  • Wenn ich mich recht entsinne...dann kann der Administrator alles.

    Genau das ist unser Problem, denn auch dieser hat das Standardpasswort.

    Wenn man jetzt alle 5 Benutzergruppen das Passwort ändert dann komme ich zwar nicht mit meinem Admin Passwort in die Experte Ebene aber kann trotzdem alles machen was der Experte dafür benötigt.

    Heißt also, die Experten können Ihr Passwort ändern, ich als angemedelter Administrator kann es aber nicht zurück setzen ?


    Bei der Kss 8.5 kann man die benutzerrechte einschränken

    Ist bekannt, wir fahren aber 8.3 über alle bisher installierten Roboter und soweit ich weis, auch auf einer aktuell im Aufbau befindlichen Anlage.

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

  • Gute Frage, wozu ein Passwort, wenn es kuka ist...

    Es gibt klar zwei Ansätze:
    1. Das Kennwort kuka lassen und alle Mitarbeiter befähigen, den Roboter zu bedienen (mein Favorit) :supi:
    2. das Kennwort allen zu kommunizieren, die es benötigen. :denk:
    Dies könnte schwieriger sein und ggf. ebenfalls zu Stillständen führen, wie eben bei Euch.
    Dazu muss es auch immer wieder mal geändert werden, da Mitarbeiter erstaunlich lange Hälse haben, wenn es um das Herausfinden eines Kennworts geht. :waffen100:


    Letztendlich muss es der Produktionsverantwortliche entscheiden, dem muss ja auch dafür geradestehen, wenn was schief läuft :liebe029:

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  • 1. Das Kennwort kuka lassen und alle Mitarbeiter befähigen, den Roboter zu bedienen (mein Favorit)

    Da fängt es schon an, leider ist die Masse der MA nicht geschult und das wird sich aus Kostengründen in naher Zukunft auch nicht ändern.

    Deswegen halte ich ein geändertes Passwort aktuell für sinnvoll. Um nicht nur den Menschen zu schützen, sondern auch den Roboter.


    2. das Kennwort allen zu kommunizieren, die es benötigen.

    Das mit der Kommunikation ist ja bei uns so eine Sache ;( da gehe ich jetzt nicht weiter drauf ein.

    Dies könnte schwieriger sein und ggf. ebenfalls zu Stillständen führen, wie eben bei Euch.
    Dazu muss es auch immer wieder mal geändert werden, da Mitarbeiter erstaunlich lange Hälse haben, wenn es um das Herausfinden eines Kennworts geht.

    Das läuft glaub ich auch unter dem Punkt "Kommunikation" :denk:


    Morgen (Montag) werde ich mich mit einigen Zuständigen in Verbindung setzen, um das weitere Vorgehen in der Sache zu besprechen, wenn von denen überhaupt noch jemand physisch vorhanden ist. Es wird viel Büro-Personal ins HomeOffice geschickt. :puke: Und dann müsste man ja anders kommunizieren :icon_rofl:

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

  • Kurze Antwort, die betreffenden sind im HomeOffice und setzen offenbar Tulpen im Garten. Wie lange, keine Ahnung. Ich lege das Thema auf Eis. Es läuft seit heute mittag sowieso fast nichts mehr, also kann auch nicht mehr viel passieren. Danke CoVid19 ...

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

  • Ich lasse mal die alten grauen Gehirnzellen folgendes Szenario durch spinnen;


    Benutzer Experte hat sein Passwort geändert;

    Ich melde mich als Administrator an, minimiere die HMI und ändere das Passwort des Windows-Benutzers "Experte" in der

    Windows-Benutzerverwaltung wieder auf "kuka".


    Ich habe blass in Erinnerung, das die Benutzergruppen = Windows-Benutzer sind. Dann wäre ein Zurücksetzen auf ein anderes Passwort in der Win-Benutzerverwaltung ja kein Thema.


    Würde das funktionieren ? Oder bin ich komplett auf dem Holzweg ? ...


    Dankschee ...

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

  • Nee, die Windows Benutzer haben mit den Kuka Bof Benutzern nix zu tun.

    Wie das aktuell ist, weiss ich jetzt gerade nicht.

    Aber bei der KSS5.x waren die Kuka-User in der Benutzerkontensteuerung vom Windows hinterlegt. Tatsächlich wahr!

    never touch a running system

  • Wenn man aufs PWD-Änderungs-Fenster geht wird RECHNERNAME\Benutzer angezeigt .. der Rechner-Name ist meist irgendetwas kryptisches aus Zahlen und Buchstaben. Deswegen bin ich davon ausgegangen, dass es sich um Windows-Benutzer handeln würde. Oder es ist eine Domäne, da sieht es ja ähnlich aus. Dann wäre die Sache schon wieder ein wenig anders, aber auch nicht unbedingt schwierig, ein geändertes Passwort eines Users zu ändern.


    Aber wie gesagt, alles nur gesponnen. Im Grund spielt es ja keine Rolle, aber bei uns sollen gewisse Experten, eben auch nur als Experte rein. Und wenn eienr von denen das PWD ändert und es nicht bekannt gibt, haben die anderen Experten beim nächsten anmelden ein Problem.

    Mein Name ist Hase. Ich weiß von nix.

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