MRK - Mensch-Roboter-Kooperation: Für und Wider

  • Moin, allerseits.


    Immer mehr hört man von MRK, von der "Mensch-Roboter-Kooperation".
    Man will Mensch und Industrieroboter direkt zusammenarbeiten lassen und den klassischen Schutzzaun weglassen.


    Ich möchte hier einmal eine Diskussion zu diesem Thema loslassen, denn die ersten Chefs werden zu dem Thema schon Angebote schreiben.


    Wie mancher weiß, stehe ich persönlich diesem Thema skeptisch gegenüber, aber auch ich muß natürlich irgendwo auch meine Einstellungen prüfen und gegebenenfalls modifizieren.


    Ich sehe eigentlich zwei Hauptgründe für MRK:
    Flächeneinsparung und Kosteneinsparung


      • Man spart Flächen ein, weil Mensch und Maschine im gleichen Arbeitsraum agieren. Dadurch werden Flächen eingespart.

      • Einsparen des Schutzzauns und der bisher nötigen erweiterten Sicherheitstechnik


    Aber ich sehe auch viele Gründe, die gegen MRK sprechen:


      • Maschinen müssen langsamer werden um nicht allein schon durch kinetische Energie Gefahren zu sein

      • Jede Maschine kann fehlerhaft sein und das kann zu Gefährdungen führen


    Bisher war es eigentlich so, dass es schwierig war, Maschinen ans Laufen zu bringen. Erst Sicherheit herstellen, dann bewusste Bedienhandlungen zum Start...
    Abschalten war immer einfacher als Einschalten: Ein Schlag auf den Notaus oder Tür auf...


    Wie wird das bei MRK?

    Wolfram (Cat) Henkel

    never forget Asimov's Laws at the programming of robots...

    "Safety is an integral part of function. No safety, no production. I don't buy a car without brakes."


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  • Hallo,


    die Frage ist, ist das, nur weil es um Industrieroboter geht, etwas besonderes ?


    Im Auto hat man auch mit dem ABS ein System, das den Bremsdruck verringern kann, um das Blockieren eines Rades zu verhindern. Natürlich kann man jetzt sagen "Das System kann versagen und das Bremsen verhindern". Aber nur sehr konservative Menschen würden sagen, die Bremsen in Autos ohne ABS seien sicherer.


    Auf unterster Ebene ist die Theorie der ganzen Sicherheitsnormen nur in Paragraphen gefasste Statistik. Das hat sich nicht geändert.


    Vielleicht kommt das Unbehagen der alten Hasen eher von der Ahnung einer technischen Zeitenwende ? Wenn die Robbies mal so komplex gesteuert werden wie selbst fahrende Autos, dann ist das Roboter- oder SPS-Programm nur noch eine dünne Lackschicht auf einer riesigen Softwarearchitektur. Wahrscheinlich hat Kuka die Software vom LBR nicht ohne Hintergedanken "Sunrise" genannt ...


    Grüße


    Urmel

    Einmal editiert, zuletzt von Urmel ()

  • Ich denke, als altgediente Roboterprogrammierer haben wir vielleicht einen falschen Blick auf MRK. Wir sehen das von der Maschine aus, aber es gibt auch die Sichtweise vom Menschen aus, dem man seinen Handarbeitsplatz besser machen kann. Ich hab mal am Rande an einem Forschungsprojekt mitprogrammiert, wo es darum ging, mit kooperierenden Robotern Stahlteile von mehreren *zig Kilo so zu platzieren, dass sie von einem Handschweißer ergonomisch von allen Seiten verschweißt werden können. An dieser Stelle erschließt sich der Sinn sofort: der Mensch das Hirn, die Roboter die Muskeln, irgendwann trifft man sich an der Stelle, wo der Roboter eine technische Unterstützung darstellt wie der GPS-geführte Mähdrescher in der Landwirtschaft.


    Aber auch von der Maschinenseite nähern wir uns der Kooperation an. Offline-Programmiersysteme und viele andere Schnittstellen zum Maschinenprogramm, wo ein Mensch eingreifen kann, sind mittlerweile üblich und verbreiten sich mehr und mehr. Die Sicherheitstechnik reagiert darauf ebenfalls flexibel, starre Abschrankungen werden mehr und mehr ersetzt durch "intelligente" Systeme.
    Die Menschen scheinen das in kauf zu nehmen, das Beispiel Auto wurde ja schon angeführt. Ich bin konservativ genug, um jedem Auto, das nach 1995 gebaut wurde, gründlich zu misstrauen. Spurhalteassistent? ESP? Parkautomaten, die mir ins Lenkrad greifen? Nein, danke. Aber andere wollen das so. Und akzeptieren offensichtlich sogar das Risiko eines völlig autonom fahrenden Autos.


    In der Robotertechnik wird es nicht anders laufen.


    Grüße,
    Michael

  • Um mal zu sehen, wie sich das technisch und preislich entwickelt, kann man sich das hier mal ansehen
    http://www.nvidia.com/object/drive-px.html
    Abgesehen von den Kameras, ist die Umgebungserkennung nur noch so groß und teuer, wie eine gute Grafikkarte ...


    In einer Werkhalle sind die Bedingungen deutlich definierter, als im Straßenverkehr. Es wird also sicher nicht so lange dauern, bis sowas auch in Industriekomponenten auftaucht.

    Einmal editiert, zuletzt von Urmel ()

  • Hallo zusammen,
    mich würde mal interessieren welcher Roboter ist "safe" bzw. wird als solches angeboten. Auf den Messen findet man zu diesem Thema auch einige Anbieter. Habe mir mittlerweile auch einige im Detail anschauen können. Jeder hat so seine Probleme oder auch Lösungen. Mich würde auch interessieren wer welche Robis von euch schon in Betrieb genommen hat. Und warum man sich dafür entschieden hat.
    Gruß w202

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